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21.06.2015, Graz: Stellungnahme des ärztlichen Leiters des UKH Graz

Primarius Dr. med. Michael Plecko zu den Versorgungsmaßnahmen nach dem gestrigen Amoklauf in Graz

Niemand von uns hat es für möglich gehalten, dass es in Graz zu einer solchen Tat kommen kann. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt den Opfern und den Angehörigen der Familien. Wir versuchen zu helfen, wo auch immer Hilfe benötigt wird – in der Versorgung der Verletzten, aber auch in der psychischen Bewältigung des Erlebten.

Wir haben im UKH Graz gestern Mittag den Katastrophenalarmplan aktiviert, und es haben sich zeitnah über 80 Mitarbeiter aus allen Berufsgruppen gemeldet. Viele von ihnen sind dann auch im UKH erschienen, um bei der Bewältigung der Krisensituation mitzuhelfen. Unsere Notärztin war ja vor Ort am Hauptplatz, um dort auch die lokale Einsatzleitung  zu übernehmen.

Im UKH hat der diensthabende unfallchirurgische Oberarzt Dr. Aurel Krauss zusammen mit Prim. Dr. Josef Heydarfadai und der leitenden OP-Pflegekraft Frau Susanne Schlemmer die Aktivitäten koordiniert.

Wir haben im UKH neben vielen leichter Verletzten neun Patienten bekommen, die schwerere Verletzungen erlitten hatten. Zwei Patienten hatten schwerste Mehrfachverletzungen und mussten sofort operiert werden.

Die übrigen Patienten wurden entsprechend ihrer Versorgungspriorität noch bis in die Nacht operiert.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind alle Patienten in ihren Vitalparametern stabil, und wenn sich ihr Zustand weiter gut entwickelt, werden in den nächsten Tagen die notwendigen Folgeoperationen durchgeführt. Mit dem Kriseninterventionsteam stehen wir in engem Kontakt, um allfällige notwendige psychologische Unterstützung rechtzeitig anbieten zu können.

Ich möchte mich bei meinen Mitarbeitern für den raschen kompetenten Einsatz bedanken. Auch allen Einsatzkräften vor Ort, den freiwilligen Helfern und auch den Kollegen der chirurgischen Abteilung am LKH Graz Südwest – Standort West, der Unfallchirurgie und den beteiligten Abteilungen am LKH Universitätsklinikum Graz sowie den beteiligten geistlichen Spitälern einen herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit und den uneigennützigen Einsatz in dieser so schwierigen Situation.

Wir sind noch immer alle sehr betroffen.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Plecko

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