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29.07.2014, Graz: Eigenblut statt Fremdblut

Einführung eines Patienten-Blut-Managementsystems im UKH Graz ermöglicht weitgehenden Verzicht auf Fremdblut bei Hüft- und Knieoperationen.

Mit dem sogenannten „Patienten-Blut-Managementsystem“, das im AUVA-Unfallkrankenhaus Graz kürzlich installiert wurde, werden Patienten bei geplanten Knie- oder Hüftoperationen so vorbereitet, dass dann bei der Operation und der Nachversorgung weitgehend auf Blutkonserven (Fremdblut) verzichtet werden kann.

Bei der Erstvorstellung des Patienten beim Chirurgen erfolgt die Feststellung einer eventuellen Blutarmut. Dies erfolgt durch einen unblutigen Fingertest (eine Art schmerzlose Fingerkluppe mit Sensoren), bei der der Hämoglobingehalt des Blutes gemessen wird. Beim Unterschreiten von vordefinierten Grenzwerten wird dem Patienten Blut entnommen und die Ursache der Blutarmut festgestellt.

Sollte hierbei Eisenmangel festgestellt werden, werden den Patienten Eisen und der Wachstumsfaktor Erythropoetin zugeführt; dies ca. vier Wochen vor dem geplanten Eingriff. Bei der Operation selbst, wird dann das Blut des Patienten gesammelt, wieder aufbereitet und dem Patienten zugeführt.

"In der sogenannten „postoperativen Phase“ wird eine Grenze für den untersten tolerablen Hämoglobinwert (als Indikator der Blutarmut) festgelegt. Erst bei dessen Unterschreiten ist die Fremdblutgabe erlaubt“, so der Leiter des Instituts für Anästhesie und Intensivmedizin des UKH Graz, Prim. Dr. Josef Heydar-Fadai, der dieses System gemeinsam mit Priv.Doz. Dr. Maximilian Zacherl und Oberarzt Dr. Georg Rosenberger zu Anwendung brachte.

Durch diese neue Methode können die Nachteile von Fremdblutgaben hintangehalten werden.

Presseaussendung als Download (PDF, 28 KB)

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