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15.09.2015, Graz: Patient macht nach schwerem Forstunfall erste Schritte

Forstarbeiter wurde von schwerem Baumstamm am Kopf getroffen und hatte dadurch massive Verletzungen und Lähmungen erlitten. Nach mehrstündigen Operationen und mittlerweile dreiwöchiger Genesung, konnten erste Gehversuche unternommen werden.

Ein 25-jähriger Forstarbeiter wurde bei Forstarbeiten in der Nähe von Kainach am 21. August 2015 von einem schweren Baumstamm am Kopf getroffen und zog sich dadurch massive Verletzungen zu. Sein Chef und ein Arbeitskollege brachten ihn danach mit einem privaten PKW in das LKH Voitsberg, wo die Erstversorgung durchgeführt wurde. ​​​​​​​​

Weil aus Kapazitätsgründen kein Hubschraubertransport nach Graz möglich war, wurde der Patient unter notärztlicher Begleitung mit dem Notarztrettungswagen in das AUVA Unfallkrankenhaus nach Graz überstellt.

Bei den Untersuchungen im UKH Graz wurde dann das ganze Ausmaß der Schwere der Verletzungen festgestellt: Rissquetschwunde am Kopf, Verrenkungsbruch zwischen dem 7. Halswirbelkörper und dem 1. Brustwirbelkörper – die Verschiebung zwischen den beiden Wirbelkörpern betrug mehr als 50 Prozent - wodurch es zu einer Quetschung des Rückenmarks in dieser Höhe mit nachfolgender Lähmung beider Beine sowie des Mastdarms und der Blase gekommen ist.

In einem mehr als fünf Stunden dauernden, sehr aufwendigen operativen Eingriff wurde der Patient von den beiden Oberärzten Dr. Friedrich Wieser und Dr. Günter Kohrgruber am Übergang der Halswirbelsäule zur Brustwirbelsäule von vorne und hinten stabilisiert. Auf Grund der Rückenmarksschädigung konnte der Patient auch Stuhl- und Harndrang nicht wahrnehmen.

„Auf Grund der Schwere der Verletzungen haben wir den Patienten schon dauerhaft im Rollstuhl gesehen“, so Oberarzt Dr. Günter Kohrgruber. „In den darauffolgenden Tagen zeigte sich jedoch erfreulicherweise eine langsame aber stetig zunehmende Besserung der Lähmungserscheinungen – vorerst nur am rechten Bein; das linke Bein blieb anfänglich gelähmt“, so Dr. Kohrgruber weiter.

Oberarzt Dr. Friedrich Wieser; die ersten Gehversuche des 25-jährigen Forstarbeiters; Oberarzt Dr. Günter Kohrgruber, Primarius Dr. Michael Plecko.​​​​​​​

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Oberarzt Dr. Friedrich Wieser; die ersten Gehversuche des 25-jährigen Forstarbeiters; Oberarzt Dr. Günter Kohrgruber, Primarius Dr. Michael Plecko.​​​​​​​

Mittlerweile sind knapp drei Wochen vergangen und „vorgestern konnte der Patient – noch unter Zuhilfenahme einer Gehhilfe – selbständig seine ersten Schritte auf der Intensivstation unter den staunenden Augen der anwesenden MitarbeiterInnen gehen; es grenzt beinahe an ein Wunder“, so Kohrgruber weiter.

Für den ärztlichen Leiter des UKH Graz, Primarius Dr. Michael Plecko ist „dieser tolle Erfolg der hohen Kompetenz meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihrem entschlossenen Handel – das OP Team ist in der Freizeit in das UKH gekommen – sowie dem gesamten Team im OP und auf der Intensivstation einschließlich der Pflege und der Physiotherapie zu verdanken. Durch ein perfektes Zusammenspiel war es möglich, die Zukunftsperspektive dieses jungen Mannes ganz wesentlich zu verbessern und ihm ein Leben im Rollstuhl zu ersparen“. 
​​​​​​​​Presseaussendung als Download (PDF, 84 KB)

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